In den Jahren 1977 bis 1985 wurden von der deutschen Reichsbahn 200 Loks der damaligen Baureihe 119 beschafft. Nachdem die Babelsberger Lokschmiede dem Kombinat von
Luft- und Kältetechnik untergejubelt wurde, war die damalige DDR nicht mehr in der Lage, Dieselloks über einer Leistungsklasse von 1500 PS selbst zu bauen. Nachdem die Russen nur schweres Gerät im Angebot hatten, fand man mit der Lokomotivfabrik „23. August Bukarest“ in Rumänien einen Partner. Zwei Motoren wurden pro Lok verbaut, so dass die Leistung bei 2760 PS lag.
In folgenden Betriebswerken waren die Maschinen zunächst stationiert: Saalfeld, Gera, Probstzella, Dresden, Halle G, Oebisfelde, Halberstadt und Schwerin. Durch das relativ geringe Gewicht von 100 Tonnen für einen Sechsachser wurde die Maschine auch auf Nebenstrecken eingesetzt, da die Achslast knapp über 16 to lag. Nachdem die ersten Maschinen geliefert wurden, stellte man sehr schnell fest, dass diese Loks ein ungeliebtes Kind wurden. Nahezu die Hälfte der Loks war schadhaft. Es herrschten katastrophale Zustände. Von den ursprünglich geplanten 270 Maschinen strich man kurzerhand die letzten 70 Exemplare. Von den ausgelieferten 200 Loks wurde die eine oder andere schon vor 1985 ausgemustert, also bevor die letzte bestellte Maschine überhaupt an die DR übergeben wurde. Somit erhielten sie die Spitznamen „Ceaucescus Rache“ und „Karpatenschreck“. Gerade in den letzten Betriebsjahren ging die ein oder andere 219 schon mal in Flammen auf.
Mit der Zusammenlegung von DB und DR erhielten ab 1992 alle Loks der Baureihe 119 die Bezeichnung 219, was auch gleichzeitig den Entfall der Lokschilder bedeutete. Seit Ende 2002 ist die BR219 komplett von den Schienen der DB AG verschwunden. Zahlreiche Loks wurden in Köln, Espenhain, Rockensußra in Chemnitz verschrottet, 12 Loks wurden nach Rumänien abgeschoben.
1992/1993 hatte man 20 Loks bei Krupp in Essen als 229 umgebaut und ausgeliefert. Jedoch blieb es bei diesem einmaligen Unterfangen, da der Umbau zum Edel-U-Boot teurer als ein Neubau war. Die 140 km/h schnellen und 3370 PS starken Maschinen konnten danach im Interregio-Verkehr beobachtet werden. Als sich die IR-Züge immer rarer machten, bespannten die Loks in den letzten Jahren Nahverkehrsleistungen.